Im Takt gegen das Verlangen: Die Verarbeitung von Suchterkrankungen in der Musik

Im Takt gegen das Verlangen: Die Verarbeitung von Suchterkrankungen in der Musik

  |     |  

Exzessive Partys, exponierter Lifestyle: Die Abhängigkeit von Suchtmitteln betrifft häufig auch berühmte Persönlichkeiten. Insbesondere in der Musik- und Schauspielbranche Hollywoods gehört der ausschweifende Konsum von Alkohol und anderen Drogen „zum guten Ton“.
Für manche Musikerinnen und Musiker war die Sucht so einschneidend, dass dieses Verlangen seinen Weg in deren Musikstücke gefunden hat.
Drei der bekanntesten Songs rund um Drogen und Sucht bilden dabei „Hurt“ von Johnny Cash, „Rehab“ von Amy Winehouse und „Cocaine“ von Eric Clapton.
Im folgenden Beitrag stellen wir Ihnen die Lieder sowie deren Bedeutung vor und erläutern, warum die Musik als Teil bestimmter Therapiemethoden einen Platz in unserem Behandlungskonzept einnimmt.

1. Hurt [Johnny Cash, 2002]

I hurt myself today
To see if I still feel
I focus on the pain
The only thing that’s real
The needle tears a hole
The old familiar sting
Try to kill it all away
But I remember everything

Mit „Hurt“ thematisiert Johnny Cash die Schwere und Vergänglichkeit des Lebens sowie die Reue über seine persönlichen Suchtprobleme. Ursprünglich wurde der Song von der amerikanischen Band Nine Inch Nails geschrieben und im Jahr 1994 veröffentlicht. Das Cover von Johnny Cash erschien im Jahr 2002 auf seinem Album „American IV: The Man Comes Around“.
Unter anderem beschreibt der Songtext eindrücklich das absichtliche Zufügen von Schmerz, um sich lebendig zu fühlen. Die Zeile „The needle tears a hole“ kann als Anspielung auf Cashs Drogenabhängigkeit und den Versuch, seinen emotionalen Schmerz zu betäuben, verstanden werden – eine Situation, mit der sich von Sucht betroffene Menschen häufig konfrontiert sehen.

2. Rehab [Amy Winehouse, 2006]

They tried to make me go to rehab
I said, „No, no, no“
Yes, I been black
But when I come back, you’ll know, know, know
I ain’t got the time
And if my daddy thinks I’m fine
He’s tried to make me go to rehab
I won’t go, go, go

Das Lied „Rehab“ der britischen Sängerin und Songwriterin Amy Winehouse erschien im Jahr 2006 auf dem Studioalbum „Back to Black“. Der eingängige Song verzeichnete große Erfolge und erhielt drei Grammy Awards. Umso trauriger erscheint es, dass „Rehab“ die tragischen Lebensaspekte der talentierten Musikerin widerspiegelt, die letztendlich zu Winehouses Tod im Jahr 2011 führten.
Amy Winehouse singt über ihre persönlichen Kämpfe mit Alkohol- und Drogenabhängigkeit sowie ihren Unwillen, eine Rehabilitation in Anspruch zu nehmen. Diese ambivalente Haltung gegenüber einer Entzugstherapie stellt bei abhängigen Menschen ein bekanntes Phänomen dar – zum Beispiel aus Angst vor dem Unbekannten oder aufgrund von Schuld- und Schamgefühlen.

3. Cocaine [Eric Clapton, 1977]

If you wanna hang out, you’ve got to take her out, cocaine
If you wanna get down, down on the ground, cocaine
She don’t lie, she don’t lie, she don’t lie, cocaine
If you got bad news, you wanna kick them blues, cocaine
When your day is done and you wanna run, cocaine
She don’t lie, she don’t lie, she don’t lie, cocaine

Eric Claptons Coverversion von „Cocaine“ aus dem Jahr 1977 machte den 1976 von J.J. Cale geschriebenen Song weltweit bekannt. Grundsätzlich vermittelt der Text eine ironisch angehauchte Darstellung eines drogenabhängigen Lebensstils. Er zeigt aber auch klar die Höhen und Tiefen auf, die mit dem Konsum von Drogen wie Kokain einhergehen: Erfahrungen, die Eric Clapton im Laufe seines von Suchtmitteln dominierten Lebens geprägt haben.
In späteren Jahren entschied sich Clapton, den Songtext während Live-Auftritten leicht abzuändern – mit dem Ziel, den negativen Aspekt des Drogenkonsums intensiver hervorzuheben.
1998 gründete er das „Crossroads Centre“, ein Drogenrehabilitationszentrum auf der Insel Antigua, um von Sucht betroffenen Menschen Hilfe und Unterstützung zu bieten.

Musiktherapie als Begleiter auf dem Weg in ein suchtfreies Leben

„Musik ist die Medizin der Seele“, meinte schon der berühmte Komponist Ludwig van Beethoven.
Musiker wie Eric Clapton oder Johnny Cash waren sich dieser heilenden Wirkung offensichtlich ebenfalls bewusst.
In der LIFESPRING-Privatklinik spielt die Musik in Kombination mit Kunst, Theater und Bewegung eine zentrale Rolle, denn sie hilft unseren Patientinnen und Patienten dabei, sich auf eine kreative, nicht-invasive Weise mit Emotionen sowie inneren Konflikten auseinanderzusetzen.
Musik als Teil bestimmter Therapiemodule ermöglicht es, schwer in Worte zu fassende Gefühle zum Ausdruck zu bringen – und sich dem Alltag ohne Suchtmittel voller Zuversicht zu stellen.

Über den Autor
Avatar-Foto Simona Badau
Simona unterstützt die Geschäftsführung bei strategischen, organisatorischen und strukturellen Entscheidungen. Ihr persönliches Statement: „Es gibt keinen Aufzug zum Erfolg. Du musst die Treppe nehmen.“ Dieses Motto zeigt, dass einem der Weg zu einem suchtfreien Leben nicht geschenkt wird und es einer gewissen Anstrengung bedarf.
LIFESPRING GmbH © 2024 | Impressum | Datenschutz