2019 01 Rueckfallquote Alkohol Sucht
Januar 2019

Rückfallquote bei Alkoholsucht – ein heikles Thema

Es gibt bei der Behandlung von Alkoholsucht ein Thema, welches ausgesprochen heikel ist: der Rückfall. Schwierig ist es in erster Linie natürlich für den Alkoholsüchtigen selbst. Aber auch für die Behandelnden ist es – gelinde ausgedrückt – ein besonders herausfordernder Aspekt der Entzugstherapie. Denn für beide Seiten stellt ein Rückfall einen Rückschlag dar. Das muss man ganz klar so sehen. Und ich glaube, man darf sich sogar eingestehen: Es ist ein herber Rückschlag.

Rückfälle gehören zum Krankheitsbild

Jeder Rückfall stellt das bisher Erreichte in Frage. Die hieraus resultierende Verunsicherung berührt – ebenfalls auf beiden Seiten ­– unmittelbar die Motivation fürs dennoch Weitermachen. Und sie wirft Fragen nach der Methodik, Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit auf. Darüber hinaus schwingt sowohl auf Patientenseite als auch auf Behandlerseite das „Geschmäckle“ des Versagens mit.

Das sind alles keine angenehmen Dinge. Aber es nützt nichts, Rückfälle kommen nun mal vor. Bei Alkoholsüchtigen passiert dies sogar so häufig, dass man es heute durchweg zum Krankheitsbild zählt. Ich will hier erst gar keine Zahlen zu Rückfallquoten nennen. Erstens gibt es bei der Erhebung solcher Zahlen keine einheitlichen Standards und Bedingungen. Dies beeinträchtigt die Aussagekraft und Vergleichbarkeit. Deshalb fällt es schwer, belastbare Feststellungen hierzu zu treffen. Zweitens führt dies auf Seiten der Alkoholsüchtigen nur zu einer unnötigen Konditionierung. Denn was hilft es denjenigen, die mit dem Trockenbleiben ringen, zu wissen: 50 Prozent, 60 Prozent oder gar 80 Prozent werden wieder rückfällig? Hieraus lässt sich ja noch lange nicht die Erkenntnis für den Einzelnen oder die Einzelne gewinnen, zu welcher Gruppe er bzw. sie zählen wird: zu den 20 Prozent, 40 Prozent oder 50 Prozent, die es ohne Rückfall packen, oder zu den bereits oben genannten 50 Prozent, 60 Prozent oder 80 Prozent, die es nicht ohne Rückfall schaffen.

Wichtig: offensiv umgehen mit dem Rückfallrisiko!

Letztlich schüren solche Zahlen nur unnötig Ängste. Denn jeder Betroffene weiß ohnehin nur zu gut: Das nächste Glas ist immer nur – wie es bei den Anonymen Alkoholikern heißt – eine Armlänge weit entfernt. Dennoch wäre es der vollkommen falsche Weg, das Thema „Rückfall“ deshalb tot zu schweigen. Ganz im Gegenteil, man sollte sich offensiv mit diesem Risiko auseinandersetzen. Denn nur so bleibt man als Patient nach einem gelungenen Entzug weiterhin wachsam. Nicht umsonst ist jeder gelungene Entzug in gewisser Hinsicht „nur“ eine Momentaufnahme. Alles, was danach kommt, ist ein Prozess, der – wie das Leben selbst ­– mit Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen sowie Gefahren und Sicherheiten gespickt ist.

Aber auch für die Therapeuten ist ein offensiver Umgang mit dem Thema „Rückfallrisiko“ ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Denn nur so kann man maßgeschneiderte Strategien zur Rückfallprophylaxe entwickeln – und sie jedem Patienten für die Zeit nach dem Entzug mit auf den Weg geben. Mal ganz abgesehen davon, dass das Rückfallrisiko beim Alkoholentzug der „Stachel“ ist, der dazu antreibt, noch effektiver in der therapeutischen Arbeit zu werden.

Genauso wichtig: auf den Einzelfall kommt es an!

Diesen „Stachel“ des Antriebs hat das Team der Lifespring Privatklinik in Bad Münstereifel tief verinnerlicht. So bin ich in diesem Zusammenhang wiederholt Zeuge eines lebhaften und engagierten Gedankenaustausches im Kollegenkreis geworden. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies auch einer der Gründe ist, warum man sich hier schwer damit tut, mit Erfolgsquoten zu „prahlen“.  Selbstverständlich legt man sich dennoch im Rahmen einer professionellen Katamnese Rechenschaft über den Behandlungsverlauf eines jeden Patientenfalls ab. Aber was nützt es dem Hilfesuchenden, wenn Lifespring mit Erfolgsquoten von über 50 Prozent oder mehr wirbt?

Gerade bei der Alkoholsucht kommt es doch allein auf den Einzelfall an. Außerdem hat die Lifespring Privatklinik erst vor zweieinhalb Jahren ihre Tore geöffnet, ist also noch recht jung. Zudem ist das Konzept dieser Entzugsklinik mit 20 Patientenzimmern bewusst familiär ausgerichtet. Beides, sowohl die „Jugend“ dieser Klinik als auch die „familiäre“ Zahl der behandelten Patienten ist somit – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – nicht dazu geeignet, einen seriösen Beitrag zur Katamnese-Situation bei Alkoholsucht in Deutschland zu leisten. Ich persönlich empfinde diese Art von Selbstbeschränkung und Seriösität vertrauenserweckend. Dennoch lehnt man sich hier eng an die Katamnese-Programmatik der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen an (Stichwort zum Beispiel KDS 3.0).

Besser als Erfolgsquoten: Bewertungen von Betroffenen

Wenn es also in den Selbstvermarktungsmedien von Lifespring keine Erfolgsstatistiken gibt, woran können sich Entzugssuchende dann orientieren? Sie können die ausführlich dokumentierten Patientenbewertungen von Lifespring lesen. Dies ist viel aussagekräftiger. Denn hier erhalten Sie ungefilterte Informationen aus erster Hand und berufenem Mund. Diese können Sie zum Beispiel auf dem unabhängigen Bewertungsportal klinikbewertungen.de einsehen.

Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang: Es gibt immer wieder Patienten, die der privaten Sucht- und Entzugsklinik Lifespring in Bad Münstereifel auch beim zweiten oder sogar dritten Rückfall die Treue halten. Dies zeigt: Das Konzept, nachhaltiges Vertrauen zu schaffen und jeden Patienten – gerade auch den Rückfallpatienten – mit ungebrochener Motivation und Empathie willkommen zu heißen, geht auf.

Was einmal gelingt, gelingt auch ein zweites oder drittes Mal

Kommen wir schließlich zur Gretchenfrage: Was tun, wenn trotz aller Bemühungen der Rückfall eintritt? Das, was in jedem (gedanklichen) Koffer für den Not- bzw. Rückfall ganz oben liegen sollte, ist die Empfehlung: Halten Sie sich nicht zulange mit Ihrem schlechten Gewissen auf. Denn dies führt nur von neuem in einen Frustrationskreislauf, der letztlich wieder in eine manifestierte Alkoholabhängigkeit mündet. Besser ist es, sich zu sagen: Okay, nun ist mir das passiert, was vielen anderen auch passiert. Das hat nichts mit persönlichem Versagen zu tun, sondern gehört schlicht und ergreifend zum Krankheitsbild. Und ich weiß nun aufgrund meiner bereits vorangehenden Behandlung, dass und wie der Entzug funktioniert. Und warum sollte das, was einmal für mich funktioniert hat, nicht auch ein zweites oder drittes Mal gelingen?

Sie werden sehen, dass man bei einem erneuten Entzugsanlauf nicht zwangsläufig wieder bei Null anfängt. Es ist in etwa so, wie wenn man nach längerer Pause wieder mit einem Training beginnt. Der Körper erinnert sich an die zurückliegenden Übungseinheiten und kommt daher in der Regel leichter in die erneute Trainingsroutine hinein als beim ersten Mal. So ist es auch, wenn Sie als „Wiederholungstäter“ zu Lifespring kommen: Vieles wird Ihnen so vertraut vorkommen, dass Sie mit Sicherheit weniger Blockaden überwinden müssen, als beim Erstentzug.

Ermutigend: Für Rückfälle gibt es keinen Automatismus

Zum Abschluss dieses Beitrags bleibt eine ermutigende Aussicht: So hoch das Rückfallrisiko bei der Alkoholsucht im Einzelfall auch sein mag, es gibt hier keinen Automatismus. Das sollten Sie sich immer vor Augen halten. Mit anderen Worten: Ein Rückfall kann eintreten, er muss es aber nicht! Und wenn es doch so sein sollte, finden Sie in der Lifespring Privatklinik in Bad Münstereifel eine ebenso verständnisvolle wie fachkompetente Anlaufstelle.

BERATUNG FÜR EIN FREIES LEBEN OHNE SUCHT

In der LIFESPRING-Privatklinik sind Sie beim Thema „Sucht“ genau an der richtigen Adresse. Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar.

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