Wer sich fragt, ob er kokainsüchtig ist, macht sich in der Regel bereits Sorgen über seinen Konsum. Aber nicht jeden, der Kokain zu sich nimmt, kann man bereits als abhängig bezeichnen. Mit Hilfe folgender Fragen lässt sich feststellen, ob schon von einer Sucht gesprochen werden kann oder nicht. Deutet das Ergebnis der Auswertung auf eine Abhängigkeit hin, finden Sie im letzten Abschnitt Informationen zu weiterführenden Hilfsangeboten, um Ihr Suchtproblem in den Griff zu bekommen.
Machen Sie den Test – die Fragen
Wie beantworten Sie sich selbst die folgenden Fragen auf einer Skala von 0-nie, 1-selten, 2-manchmal, 3-oft und 4-immer ?
- Fragen Sie sich bereits, ob Ihr Konsum zu hoch ist?
- Haben Sie das Gefühl, keine Kontrolle mehr über Ihren Kokainkonsum zu haben?
- Löst der Gedanke, den nächsten Kokainkonsum auszulassen, bei Ihnen Angst/Unwohlsein aus?
- Wünschen Sie sich, mit Ihrem Kokainkonsum einfach aufhören zu können?
- Wie schwierig schätzen Sie es ein, ohne Kokain zu leben bzw. mit Ihrem Konsum aufzuhören?
- Haben Sie schon einmal versucht, mit dem Kokainkonsum aufzuhören?
- Sind bereits körperliche oder psychische Beschwerden bei Ihnen aufgetreten?
Quelle: Der Test basiert auf der Grundlage des Kokain-Selbsttests der Fachverband Sucht e.V. (FVS)
Auswertung und Einordnung der Antworten
Die grauen Zahlen unter den Antwortmöglichkeiten zeigen die jeweiligen Punkte an. Für die Auswertung müssen diese am Ende addiert werden. Insgesamt lassen sich 18 Punkte erreichen. Je höher das Ergebnis ausfällt, desto kritischer ist das Konsumverhalten. Übersteigt die summierte Endziffer einen Wert von 5, deutet dies bereits auf einen problematischen Kokainkonsum hin. In diesem Fall sollten Sie umgehend Kontakt zu Ihrem Hausarzt oder einer Suchtberatungsstelle aufnehmen. Trauen Sie sich diesen Schritt noch nicht zu, vertrauen Sie sich zumindest schon einmal einem Freund an und bitten Sie ihn, Sie zu unterstützen.
Wo finde ich Hilfe?
Es ist nicht einfach, sich eine Sucht einzugestehen. Das Schamgefühl spielt dabei eine große Rolle und gerade bei Kokain auch der psychische Faktor. Denn Kokain hat zunächst sehr positive Effekte, wie etwa Euphorie und ein gesteigertes Selbstwertgefühl. Kein Wunder, dass sich viele nur ungern davon trennen. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist die Beschäftigung mit seiner Sucht. Als Ansprechpartner kann der Hausarzt oder eine Suchtberatungsstelle dienen. Ihr Arzt kann gegebenenfalls eine Überweisung ausstellen, mit der Sie eine Therapie in die Wege leiten können. Die Ambulanz eines Krankenhauses bietet diese Möglichkeit ebenfalls an. Auch Suchtkliniken haben eine (meist kostenlose) Erst-Beratung, die Sie in Anspruch nehmen können.
Viele Kokainabhängige nutzen zunächst das Internet, um sich zu informieren oder in Foren Rat zu suchen. Die Vorteile sind dabei nicht nur eine breite Auswahl an Erfahrungsberichten und der Austausch mit Mitbetroffenen, sondern auch die Anonymität, wodurch sich die Hemmschwelle zum „Outen“ deutlich absenkt. Beispiel-Foren sind „EvE&Rave – Das Schweizer Drogenforum für risikobewussten und selbstverantwortlichen Umgang mit Drogen“ (https://www.eve-rave.ch/Forum/) oder das „SuS Sucht und Selbsthilfe Forum, München“ (https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/). Dennoch sollte man hierbei immer im Hinterkopf behalten, dass es sich bei Foren um subjektive Meinungen oder nicht belegte Inhalte handelt, die häufig nicht fachlich fundiert sind. Sie stellen insofern keinen Ersatz für den Ratschlag eines Arztes oder einer Suchtberatungsstelle dar. Mögliche Anlaufstationen hierfür sind beispielsweise die Landesstelle Sucht NRW (https://www.landesstellesucht-nrw.de/suchthilfedatenbank.html) oder der Fachverband Sucht e.V. (FVS) (https://www.sucht.de/).