Wie funktioniert die Hypnose?
Die Hypnose gegen Kokainsucht funktioniert letztlich auf dieselbe Weise wie eine Hypnose gegen andere Suchterkrankungen auch: Bevor mit der eigentlichen Hypnose begonnen werden kann, ist ein intensives Gespräch zwischen Therapeut und Patient notwendig. Darin kann der Therapeut einen ersten Eindruck von seinem Patienten, seinem Suchtverhalten und möglichen Ursachen gewinnen.
Im Anschluss daran wird der Betroffene dann in eine Art Halbschlaf versetzt. In diesem Zustand versucht der Therapeut, in das Unterbewusstsein des Patienten vorzudringen und Blockaden und Zwänge aufzulösen. Hintergrund ist die Annahme, dass beispielsweise der Konsum von Kokain mit bestimmten positiven Emotionen verknüpft ist, die es durch die Hypnose zu durchbrechen gilt. Diese vermeintlich positiven Reaktionsmuster, die letztlich mit dafür verantwortlich sind, dass eine Abhängigkeit entwickelt wurde, sollen dann durch neue ersetzt werden.
Hilft Hypnose gegen Kokainsucht?
Das Wichtigste vorab: Eine Hypnosetherapie kann nur dann als unterstützende Maßnahme eingesetzt werden, wenn der Betroffene auch tatsächlich gewillt ist, seine Kokainsucht dauerhaft zu besiegen. Ist das nicht der Fall, sind auch die Chancen einer erfolgreichen Hypnose schwindend gering.
Hinzu kommt, dass die Abhängigkeit nicht allein durch eine Hypnosebehandlung aus dem Wege geschaffen werden kann! Ein qualifizierter Entzug als Hauptbehandlung ist in jedem Fall notwendig und sollte in einer Fachklinik oder einem dafür ausgerichteten Krankenhaus durchgeführt werden. Im Anschluss daran kann auf Wunsch des Betroffenen auch über eine unterstützende Hypnosetherapie nachgedacht werden. Sie dient dann allerdings weniger dazu, dem erneuten Verlangen nach dem Kokain entgegenzuwirken, als vielmehr positive Verhaltensmuster im Unterbewusstsein zu verankern. Dadurch kann der Betroffene lernen, wie er sich in bestimmten kritischen Situationen verhalten muss, um einen Rückfall zu vermeiden bzw. mit aufkommenden Schwierigkeiten besser umzugehen.
Trotzdem sollte sich jeder, der sich zu einer Hypnosetherapie entschließt, im Klaren darüber sein, dass sie entsprechende Erfolge erzielen kann – aber nicht zwangsläufig muss.
Wie lange wirkt Hypnose gegen Kokainsucht?
Da bisher keine verlässlichen Studien über den Erfolg einer Hypnosetherapie vorliegen, kann auf diese Frage auch keine eindeutige Antwort gegeben werden. Wichtig ist vor allem zu bedenken, dass die Hypnose als alleiniges Therapiemittel gegen Kokainsucht nicht empfehlenswert ist. Hinzu kommt der Nachteil der Passivität des Patienten: Er lernt nicht aktiv, seine Verhaltensmuster zu ändern und eventuellen Versuchungssituationen zu widerstehen, sondern lediglich durch das „In-Trance-Setzen“ durch den Therapeuten.
Welche Erfahrungen gibt es bei Hypnose und Kokainsucht?
Wer sich im Internet nach Erfahrungen mit Hypnose bei Kokainsucht erkundigt, wird feststellen, dass insbesondere eine Aussage immer wieder getroffen wird: Nur, wer sich zuvor einem qualifizierten Kokainentzug und einer anschließenden Entwöhnung unterzogen hat, kann über eine Hypnosetherapie nachdenken. Sie allein wird nicht dabei helfen, eine Kokainsucht erfolgreich zu bewältigen. Nur, wenn sie als begleitende Maßnahme eingesetzt wird, besteht die Chance auf positive Effekte. Ist ein Entzug also erfolgreich gemeistert worden, kann der Betroffene mit seinen behandelnden Ärzten und Therapeuten über die Möglichkeit einer zusätzlichen Hypnose sprechen.