Was ist „Methadon“?

Was ist „Methadon“?

Methadon

Methadon ist ein synthetisch hergestelltes Opioid und hat eine morphinähnliche, also schmerzhemmende Wirkung. 1942 wurde es zunächst als starkes Schmerzmittel bei den Hoechster Farbwerken entwickelt. Erst seit den 60er Jahren in den USA und den 80er Jahren in Deutschland wird es als Substitutionsmittel im Rahmen des Heroinentzugs eingesetzt. Substitution heißt hier, dass es dem Heroinabhängigen als Ersatzstoff verabreicht wird, weil es weniger schädliche Folgen als Heroin nach sich zieht und zusätzlich dessen Entzugssymptome lindert. Was oft vergessen wird: Obwohl Methadon keine starken Rauschzustände hervorruft, macht es – nimmt man es über einen längeren Zeitraum ein – genauso abhängig wie Morphin oder Heroin. Es ist somit nicht nur ein Medikament, sondern auch ein Suchtmittel mit hohem Abhängigkeitspotenzial, welches daher auch illegal gehandelt wird. In Deutschland unterliegt es dem Betäubungsmittelgesetz und ist verschreibungspflichtig. Wer also auf deutschem Boden mit Methadon handelt oder es ohne eine entsprechende Genehmigung besitzt, macht sich strafbar.

Wirkung, Nebenwirkung, Dosierung und Rausch

Ähnlich wie andere Opioide bindet Methadon an bestimmten Opioid-Rezeptoren (z. B. den µ-Rezeptoren) im zentralen Nervensystem an und aktiviert sie. Dadurch wird eine schmerzstillende, dämpfende und beruhigende Wirkung erzielt. Im Gegensatz zu anderen Opioiden tritt dabei allerdings – aufgrund der langsameren Anflutung im Gehirn – nur eine leichte Anhebung der Stimmung ein. Der herointypische „Kick“, also der extreme Rauschzustand, bleibt aus. Als Substitutionsmittel eingesetzt, hemmt Methadon darüber hinaus das sogenannte Craving, also zum Beispiel das Verlangen nach Heroin.

Die Dosierung ist hierbei sehr entscheidend, da dieses Opioid ab einer gewissen Menge die Herzmuskelzellen blockieren und dadurch eine Herzmuskelstörung hervorrufen kann. Unter anderem wird auch deshalb die Anfangsdosis möglichst bald nach und nach verringert. Wird Methadon oral eingenommen, wirkt es erst nach 30-60 Minuten, dafür aber länger als Heroin (ca. 25 Stunden). Es wird anschließend durch die Leber abgebaut und über die Niere wieder ausgeschieden. Im Urin lässt sich Methadon etwa zwei bis drei, im Blut zwei Tage lang nachweisen.

Vom oben beschriebenen Herzrisiko einmal abgesehen, treten bei der Einnahme von Methadon beispielsweise folgende Nebenwirkungen auf: Mundtrockenheit, Juckreiz, Erbrechen, Übelkeit, Schlafstörungen, Unruhe, ein Schweregefühl in Armen und Beinen, Kreislaufversagen, depressive Verstimmungen, Libidoverlust oder eine verlangsamte Herztätigkeit. Bei einer Überdosis von Methadon kann es zu Krämpfen, einem Kreislaufstillstand, Lungenödem und Atemproblemen bis hin zum Atemstillstand kommen. Eine Überdosierung kann daher auch tödlich enden. Weil der Kick bei der Wirkung von Methadon fehlt, greifen viele Methadonkonsumenten gleichzeitig zu anderen Drogen (Beikonsum von z.B. Alkohol oder Kokain) und werden dadurch zu Mehrfachabhängigen. Dies erschwert nicht nur den späteren Methadonentzug erheblich, sondern erhöht auf Grund der möglichen Wechselwirkungen auch das so schon bestehende Risikopotenzial für die Gesundheit.

Methadon in der Krebstherapie (z.B. Darmkrebs)

Bisher herrschten kontroverse Meinungen bezüglich der Wirkkraft des Opioids Methadon bei Krebstherapien. Die Diskussionen drehten sich um die Frage, ob Methadon als Wirkverstärker einer Chemotherapie helfen kann oder nicht. Denn: Eine spezielle Form des Wirkstoffs Methadon, die sich Levomethadon nennt, wird manchmal bei Krebsbehandlungen eingesetzt – jedoch ohne Genehmigung der Zulassungsbehörden (sogenannter Off-Label-Use). Da die Datenlage bezüglich der Wirksamkeit dieser „Behandlung“ aber noch unzureichend ist, kann bisher keine klare Aussage über eine antitumorale Wirkung getroffen werden. In Deutschland ist Levomethadon zur Behandlung starker Schmerzen bereits zugelassen. In der S3-Leitlinie zur Palliativmedizin für Patienten mit nicht heilbarer Krebserkrankung wird der Wirkstoff sogar empfohlen.

Mittlerweile gibt es klinische Studien, die die Wirkung von Methadon in Zusammenhang mit der Krebstherapie testen. Finale Ergebnisse dazu stehen allerdings noch aus. Die neueste Studie soll 2020 unter Leitung der Universitätsklinik Ulm bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs durchgeführt werden, bei denen die Chemotherapie nicht mehr anschlägt. Die Mediziner hoffen darauf, dass das Methadon den Krebs wieder empfindlich für die Chemotherapeutika macht.

Methadonprogramm

Das sogenannte Methadonprogramm ist eine Substitutionsbehandlung, die vor allem bei Heroinsüchtigen durchgeführt wird. Um den Entzug zu erleichtern, wird ihnen der Wirkstoff Methadon in Pulverform oder als Saft verabreicht. Diese kontrollierte Einnahme des Ersatzstoffes soll dazu beitragen, dass die Entzugssymptome des Heroins merklich gelindert werden und der Patient aus diesem Grund auch eine größere Motivation verspürt, den Entzug zu vollenden. Gleichzeitig wird somit auch die Chance auf eine erfolgreiche Reintegration in Gesellschaft, Job und soziales Leben erhöht – und das Ziel, dauerhaft abstinent zu bleiben, realistischer.

Da es sich bei Methadon allerdings auch um einen Stoff mit hohem Sucht-, Risiko- und Nebenwirkungspotenzial handelt, sollte dessen Einsatz als Substitutionsmittel ausschließlich von einem Arzt in die Wege geleitet und durchgeführt werden. Ein Heroinentzug mithilfe von Methadon ohne medizinische Kontrolle ist nicht zu empfehlen und letztlich aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz auch illegal!

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Oft gestellte Fragen

Bei Methadon handelt es sich um ein synthetisch hergestelltes Opioid, das über eine schmerzhemmende Wirkung verfügt. Seit den 80er Jahren findet Methadon in Deutschland auch als Substitutionsmittel im Rahmen des Heroinentzugs Einsatz. Obwohl es keinen Rauschzustand hervorruft, verfügt es über ein hohes Abhängigkeitspotenzial und ist in Deutschland verschreibungspflichtig.

Methadon bindet an bestimmten Opioid-Rezeptoren im zentralen Nervensystem an. Diese werden aktiviert und eine schmerzstillende, beruhigende Wirkung tritt ein. Ein extremer Rauschzustand, wie etwa bei Heroin, bleibt jedoch aufgrund der langsamen Anflutung im Gehirn aus.

Wird Methadon als Substitutionsmittel eingesetzt, hemmt es das „Craving“, also das starke Verlangen nach dem Suchtmittel. Da Methadon ab einer gewissen Menge die Herzmuskelzellen blockieren kann, ist eine korrekte Dosierung entscheidend. Mehr dazu

Mögliche Nebenwirkungen von Methadon sind unter anderem Mundtrockenheit, Erbrechen, Übelkeit, Juckreiz, Schlafstörungen, Unruhe, Schweregefühl in Armen und Beinen, Kreislaufversagen, depressive Verstimmungen oder verlangsamte Herztätigkeit.

Eine Überdosis Methadon kann Krämpfe, einen Kreislaufstillstand, ein Lungenödem oder Atemprobleme bis hin zum Atemstillstand auslösen.

Beim sogenannten Methadonprogramm handelt es sich um eine Substitutionsbehandlung. Diese wird vorwiegend bei Heroinsüchtigen zur Erleichterung des Entzugs durchgeführt. Dabei wird Methadon als Pulver oder Saft kontrolliert verabreicht. Entzugssymptome werden gelindert und die Motivation des Patienten, den Entzug zu vollenden, in der Regel gesteigert.
Methadon birgt allerdings ein hohes Suchtpotenzial, weshalb der Einsatz als Substitutionsmittel nur von einem Arzt durchgeführt werden sollte.

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